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Zwei Mal im Jahr zeigen Ethical Fashion Show und Greenshowroom nachhaltig produzierte Kleidung für Street- und Casualwear. Nichts ist geblieben vom Image des „angestaubten Ökodesigns“ vergangener Jahre. Frisch und einladend zeigt sich die neue Mode. Neben ökologischen Aspekten informiert die Branche über faire Arbeitsbedingungen und ethische Mode, klärt auf und trifft damit den Zeitgeist. Das Rahmenprogramm bietet Vorträge und Podiumsdiskussionen, die neue Trends und Möglichkeiten aufzeigen.
Ökologische, nachhaltig produzierte und ethisch vertretbare Produkte von der Unterwäsche über Oberbekleidung, Schuhe und Accessoires: alle Bereiche sind gut abgedeckt. Besucher können sich direkt bei anwesenden Designern, Produzenten und Anbietern über die Herstellungsweise der angebotenen Waren, Rohstoffe und Arbeitsbedingungen informieren.
Die Kunden interessiert zunehmend, für welche Werte eine Marke steht. Man möchte sich mit dem gut fühlen, was man am Körper trägt, sich mit der Herstellung identifizieren können und möglichst noch einen Beitrag zum Umweltschutz liefern. Ethische Mode ist in.
Käufer beschäftigt die Frage, unter welchen Arbeitsbedingungen Kleidungsstücke für den europäischen Markt hergestellt werden und wie die Profite verteilt sind. Dank Internet stehen Informationen rund um die Modeproduktion einem breiten Publikum zur Verfügung.
Neben dem Anspruch auf ökologische Herstellung von Kleidung und faire Arbeitsbedingungen für Näherinnen nimmt auch die Nachfrage nach veganen Produkten im Kleidungssegment zu. Vor allem vegan lebende Menschen interessieren sich dafür, ob ihre Kleidungsstücke frei sind von tierischen Produkten. Der „Teufel“ steckt dabei oftmals im Detail – bei vielen Schuhen werden Kleber mit tierischen Bestandteilen verwendet und Knöpfe sind oft aus Knochen oder Horn hergestellt.
Beim Stöbern auf der Messe trifft der interessierte Kunde auf „alte“ Materialien in neuem Einsatz. Wer Kork nur vom Fußboden kennt, wundert sich: ansprechende Designs gibt es nicht nur für Taschen und Schuhe, sondern auch zunehmend für Jacken in Lederoptik.
Unterwäsche muss nicht notwendigerweise klassisch aus Baumwolle oder Seide sein. Auch über das Holz der Buche darf ganz neu nachgedacht werden. Dank neuer technischer Möglichkeiten können die Fasern des Baums so verarbeitet werden, dass sich das Endprodukt fast wie Seide anfühlt und mit ausgezeichnetem Tragekomfort glänzt. Dabei überzeugt es in der Herstellung auch im Wasserverbrauch: dieser ist deutlich geringer als bei der Produktion von Baumwolle.
Besonders interessant in Zeiten wachsender Müllberge sind Alltagsgegenstände, die sich nach Gebrauch fast gänzlich recyceln lassen. So zum Beispiel Handtaschen aus Kokosfasern – nach der Nutzung sind sie bis auf zwei Schrauben vollständig abbaubar.
Interessante Anregungen bietet für Bekleidung auch das „Upcycling“ – bei dem alte „Mode“ nicht „nur“ wiederverwertet sondern sogar aufgewertet wird. So entstehen aus Nylonstrümpfen beispielsweise Abendkleider, Röcke, Taschen oder Jacken.
Doch die Bestrebungen der ethischen und ökologischen Mode sind lange noch nicht im Mainstream der Verbraucher angekommen. Solange Mode immer noch schnelllebig ist, einfach konsumiert wird und „Geiz“ nach wie vor „geil“ ist, lässt eine spürbare Trendwende auf sich warten. Weg von der Wegwerfgesellschaft hin zu einer längerfristigen Nutzung von qualitativ hochwertigen und ethisch vertretbar und fair produzierten Kleidungsstücken. Das wäre ein großer Schritt – für den Umweltschutz und für die Menschheit.
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