Seit 2008 ist der Import von Baobab Fruchtpulver nach der EU Novel Foods Verordnung für den europäischen Markt zugelassen. Mehr und mehr findet das Pulver seinen Weg als Superfrucht aus der exotischen Luxusnische in den Mainstream. Man kann es mittlerweile in Drogeriemärkten, Reformhäusern und sogar in Supermärkten finden. Auch die Ölgewinnung aus den Samen der Super-Bäume gewinnt an Bekanntheit und Beliebtheit, denn es ist gut für die Anwendung auf der Haut.
Ich wollte mehr über die Herkunft der Früchte, des Pulvers und des Öls wissen aber auch über die Lebenswirklichkeit der Menschen, die durch Einsammeln der Früchte einen Teil ihres Lebensunterhalts erwirtschaften. In der Limpopo Provinz in Südafrika besuchte ich deshalb nicht nur den größten lebenden Baobab Südafrikas, sondern auch einige Sammlerinnen von Baobab Früchten. Was ich hörte, bedurfte keiner weiteren Erläuterung. Die Frauen waren durchweg dankbar, dass sie über den Verkauf der Früchte zusätzliches Einkommen erwirtschaften konnten im Winter – einer Zeit im Jahr, wenn wenig Anderes reift. Die meisten Frauen leben in infrastrukturschwachen Gebieten und sind meist als Tagelöhnerinnen unterwegs.
Feste Arbeitsplätze gibt es so gut wie nicht. Außerdem besuchte ich in Limpopo ein Schulprojekt sowie die Hüterinnen der Baobabs – eine Initiative der Baobab Foundation und Dr. Sarah Venter. Zusammen mit den Baobab Hüterinnen pflanzt sie kleine Baobabs, damit Limpopo auch in Zukunft Heimat der Giganten bleibt.
Fast noch ernster schien mir die Situation der Baobab-Sammlerinnen in der Gegend um Masvingo und Mount Darwin in Simbabwe. Auch sie profitierten vom zusätzlichen Einkommen durch den Verkauf der Baobab Früchte. Sie erwirtschafteten extra Geld, das sie in kleine Geschäfte, die Gesundheit oder Schulbildung ihrer Kinder oder ihre Häuser und deren Ausstattung investieren konnten.