Mehr Information: www.baobabstories.com
Seit ich zum ersten Mal einen Baobab (Adansonia digitata) oder auch Affenbrotbaum genannt, gesehen habe, bin ich von diesen Bäumen fasziniert. Baobabs bestechen durch ihre Größe und die Tatsache, dass sie die meiste Zeit des Jahres ohne Blätter verbringen. Ihr Aussehen über der Erdoberfläche gleicht dem von ausgeprägtem Wurzelwerk – das hat diesen Riesen auch den Namen “upside down tree” eingebracht. Das Alter der Giganten ist schwer zu bestimmen. Sie verfügen zwar über eine Art Ringe, ähnlich jenen von Jahresringen von Bäumen aus unseren Breitengraden. Ihre Ringe lassen aber keine zuverlässigen Schlüsse auf das genaue Alter der Bäume zu. Möglicherweise kann man an ihnen ablesen, ob dem jeweiligen Baum ausreichend Wasser zur Verfügung gestanden hat oder nicht – aber nicht notwendigerweise den Zeitraum, in dem das Wasser zur Verfügung stand.
Baobabs sind wahre Überlebenskünstler, denn sie sind häufig in sehr heißen und trockenen Gebieten mit relativ wenig Niederschlag zu finden. Temperaturen unter 12° Celsius mögen sie gar nicht und zu hohen Salzgehalt im Erdreich auch nicht. Ungewöhnlich scheint auf den ersten Blick, dass sie bereits vor Beginn der Regenzeit ihre Blätter austreiben. Dies dient jedoch dem Schutz der Wurzeln, denn sie bekommen nicht gerne “nasse Füße”. Die Wurzeln sterben ab, wenn sie zu lange im Wasser stehen – das würde auch das Ende des Baumes bedeuten. So hat es die Natur eingerichtet, dass Baobabs bereits Tage und Wochen vor Beginn der Regenzeit ihre Blätter austreiben.
Baobabs bestehen zu einem großen Anteil aus Wasser, das gerne von Mensch und Tier während trockener Perioden auf die unterschiedlichste Weise genutzt wird. Elefanten reißen zu trockenen Zeiten des Jahres ganze Äste vom Baum oder brechen große Stücke aus dem Stamm. Sie kauen auf der Rinde und kommen so an gespeicherte Mineralien und Wasser. Dies bringt die Bäume nicht notwendigerweise um – aber es kann sie in ihrer Weiterentwicklung beeinträchtigen, so dass mitunter sehr skurrile Formen entstehen können.
In der Nachbarschaft von Menschen sind die Bäume zahlreichen Nutzungsformen ausgesetzt. Zum einen werden junge Blätter und reife Früchte geerntet. Sie dienen als Nahrung oder werden zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Andererseites wird den Bäumen Rinde entnommen, die zu Bast und zu Seilen weiterverarbeitet wird und sich durch enomre Festigkeit auszeichnet. Auch diese “maßvolle” Nutzung können die Bäume überleben. Ihre Fähigkeit zur Regeneration beeindruckt mich immer wieder – habe ich doch Bäume mit unglaublichen Verletzungen und Vernarbungen an Stamm und Ästen gesehen, die dennoch fest in der Erde stehen und ihrem Untergang trotzen – oder anders ausgedrückt: am Leben hängen. So habe ich gesehen, wie selbst umgestürzte und “entwurzelte” Bäume neue Äste und Blätter ausgetrieben haben.
Ich interessiere mich aber nicht nur für das Erscheinungsbild und die biologischen Daten der Baobabs, sondern auch für die Geschichten und Mythen, vor allem die Entstehungsmythen, die sich um Baobabs ranken. Auf meinen Reisen im Südlichen Afrika habe ich zahlreiche dieser Mythen und Geschichten gesammelt.
Wenn Sie Geschichten und Mythen zu Baobabs kennen, würde ich mich sehr über Ihre Unterstützung freuen! Kontakt können Sie HIER zu mir aufnehmen.
Falls Sie mehr über die Baumriesen erfahren möchten – hier einige Literaturhinweise:
- www.baobabstories.com: Webseite über Baobabs
- Wickens, G. E.; Lowe, P.: The Baobabs. Pachycauls of Africa, Madagascar and Australia; Springer 2008
- Watson, Rupert: The African Baobab, Struik 2007
- Drake, Ellen: A Book of Baobabs, Aardvark Press, 2006
- Pakenham, Thomas: The Remarkable Baobab, Norton, 2004
- Pakenham, Thomas: Bäume, Christian Verlag, 2003
- Wickens, G. E.: The Baobab – Africa’s Upside-Down Tree, Kew Bulletin Vol. 37, No. 2, 1982